Liebes Geburtstagskind!
Liebe Gäste!

Die meisten, die hier versammelt sind,
Kennen unsern Gerd ja nicht als Kind;
Doch ich gehöre zu dem Clan,
Die ihn schon als Baby sahn.
Und erklär' - das ist kein leerer Wind -
Er war schon pränatal ein Wunderkind.
Von zwei Universitäten die Kapazitäten
Den Eltern prophezeien täten:
Es ist hart, doch das ist euer Los,
Auf ewig bleibt ihr kinderlos.
Aber im Jahre 1949
Zeigt sich, die Herren haben geirrt sich.
Seine Mutter musste sich schrecklich plagen.
Fünf Monate hatte sie's am Magen.
Dann konnte ihr der Doktor sagen:
"Liebe Frau, die Diagnose
Ging bei allen in die Hose.
Statt Diät jetzt richtig Futter!
In vier Monaten sind Sie Mutter."
Sie konnt' ihr Glück erst gar nicht fassen.
Schriftlich hat sie sich's geben lassen.
Die Bedenken warn ja zu begreifen.
Wer will denn an Professoren zweifeln?
Doch Gerd war schon vor der Geburt gewitzt
Und hatt sie alle ausgetrickst.
Den Geburtstag wählte er mit Bedacht
Mitten in der Fassenacht.
Nicht nur sein Vater feierte feste,
Sondern ein ganzer Saal voll Karnevalsgäste
Sang und schunkelte wie verrückt,
Als er das Licht der Welt erblickt.
Die Eingeborenen von Trizonesien
Begrüssten dieses kleine Wes(i)en.
Doch die Zeiten änderten sich geschwind.
Er wurd nicht Nachkriegs- sondern Wirtschaftswunderkind.
Das Glück blieb ihm auch weiter hold,
Weshalb ihr euch nicht sorgen sollt'
Um die Zukunft des Geburtstagkinds.
Von denen, die hier versammelt sind
Übertrifft er alle 50er an Vitalität,
Wie ihr an seiner Kinderschar schon seht.
Drum sage ich: Hoch soll er leben
Und noch viele Parties geben.

Von meiner Cousine Ruth